SEO stirbt nicht – es mutiert: KI-Overviews, AI-Mode & die neue Google-Suche

Benjamin Szturmaj spricht mit Host Swantje Grossert darüber, wie sich SEO in der Ära von KI-Overviews und AI-Mode neu aufstellt: weg von Keyword-Listen, hin zu konversationalen Suchintentionen, technischer Exzellenz und konsequentem Testing.

KI verändert die Suche – und damit SEO. Antworten erscheinen direkt in Google, Klicks auf Websites gehen zurück, klassische Ranking-Rezepte bröckeln. Was jetzt?

Die beiden beleuchten, warum Impressions wichtiger werden, wie man MOFU/BOFU-Performance steigert, welche Rolle Serverlogs und strukturierte Daten spielen – und weshalb Multichannel-Signale (z. B. YouTube, TikTok, Reddit) über Kaufentscheidungen mitentscheiden.
Eine Episode für alle, die SEO nicht beerdigen, sondern auf SEO 2.0 umstellen wollen.

Takeaways – In dieser Folge erfährst du:

  • Was KI-Overviews & AI-Mode wirklich ändern – und warum SEO nicht stirbt, sondern sich transformiert
  • Wie du Inhalte KI-tauglich aufbereitest: von „Feature-Listen“ zu vollständigen Produkt-/Themenprofilen (Kontext, Nutzen, Varianten, Grenzen)
  • Technik zuerst: warum Serverlogs, Crawlability und strukturierte Daten die Eintrittskarte in KI-Antworten sind
  • Vom TOFU zur Conversion: wie du MOFU/BOFU-Themen priorisierst, wenn Top-of-Funnel-Klicks abnehmen
  • Neue Messlogik: Impressions, Conversions & Assisted Traffic richtig lesen (inkl. längerer Queries via Search-Console-Regex)
  • Multichannel wirkt: wieso YouTube/TikTok/Reddit Signale ins Ranking & in Entscheidungen einzahlen
  • B2B vs. B2C: Unterschiede bei Nachfrage, Queries und Content-Tiefe – und wie du beides abdeckst
  • Praxisleitfaden: Schritt-für-Schritt von Use-Case & Datenqualität bis Rollout und laufendem Testing
  • Compliance & Transparenz: wie du KI-Nutzung deklarierst und DSGVO-konform bleibst
  • Zukunftsblick: personalisierte Suche, kürzere Journeys – und was das für deine Roadmap bedeutet

Dein Nutzen

  • Konkrete To-dos für KI-taugliche Inhalte, Tech-Setup und Measurement
  • Checkliste für MOFU/BOFU-Seiten, die in der KI-Suche bestehen
  • Reporting-Impulse: welche KPIs jetzt zählen – und wie du sie erhebst
  • Playbooks für Tests: vom Serverlog-Signal bis zum Multichannel-Proof

In diesem Podcast...

Benjamin Szturmaj

Executive SEO bei SIXT & Co-Founder der Agentur DirectWare

PC-interessierter Gas-Wasser-Installateur und Fahrlehrer im Familienbetrieb, dann wechselt Benjamin Szturmaj über YouTube-SEO in die professionelle Suchmaschinenoptimierung. Heute verantwortet er als Executive SEO bei SIXT komplexe Search-Strategien, co-gründete die Agentur DirectWare und gilt als Übersetzer zwischen Technik, Content und Business.

Benjamin erklärt Google KI-Overviews und AI-Mode so, dass Teams konkrete Schritte ableiten – und zeigt, wie „SEO 2.0“ mit KI-Suche wirklich funktioniert. Szturmaj ist ein Experte, der komplexe Suchthemen verständlich macht.

Swantje Grossert

Content Marketing Managerin und Head of Operations, digit.ly GmbH

  • SEO-Texterin
  • Spezialistin Content Marketing und Content-Marketing-Strategien
  • Speakerin im Rahmen von Seminaren für die GenoAkademie und t3n zum Thema KI & Content Marketing 
Transkript

[Swantje Grossert] 
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts. Heute geht es um eine Frage, die viele in der Marketing- und SEO-Welt gerade umtreibt. Ist SEO, wie wir es kennen, bald tot?

Mit den neuen AI-Overviews und Suchmodi in Google verändern sich die schwierigen der Online-Sichtbarkeit. Antworten erscheinen direkt in der Suche, Klicks auf Websites werden weniger und klassische Ranking-Strategien geraten ins Wanken. Doch ist das wirklich das Ende von SEO oder nur der Anfang einer neuen Ära?

Darüber sprechen wir heute. Dafür habe ich einen ganz besonderen Gast eingeladen, und zwar Benjamin Szturmaj. Er ist Executive SEO by Sixth, Co-Founder der Agentur DirectWare und passionierter Experte, wenn es um alles rund um SEO, Video und Mobilität geht.

Benjamin ist bekannt dafür, dass er Dinge nicht nur analysiert, sondern auch erklären kann. Und zwar so, dass es wirklich jeder versteht. Perfekt also für unser Thema heute.
Schön, dass du da bist, Benjamin.

[Benjamin Szturmaj] 
Sehr gerne, freut mich.

[Swantje Grossert] 
Du hast einen super spannenden Lebenslauf, zumindest so, wie ich es sehen konnte. Du bist vom Gas-Wasser-Installateur zum Executive SEO by Sixth geworden. Was hat dich denn so an der SEO fasziniert, dass du diesen Weg eingeschlagen hast?

[Benjamin Szturmaj]
Die Neugier an Computern war ja schon immer da, handwerklich aber halt auch. Und dann war halt die Frage, was schlage ich ein? Und dann habe ich als erstes gehört, im Handwerk, das ist immer was Gutes, mach das mal.

Ich habe auch von meinen Eltern gehört. Dann hat sich aber halt auch ergeben, meine Eltern haben eine Fahrschule, eine eigene Fahrschule, aber halt auch eine Webseite. Und das ist natürlich die Frage, wie kriegt man die bei Google für Fahrschule plus Stadt auf Position 1?

Und dann hieß es so, Benjamin, du kennst dich doch mit Computern aus, mach doch mal. Guter Ansatz. Dann ging die ganze Reise los mit, okay, in der Schule hat man zum Glück noch ein bisschen HTML gelernt.

Und dann ging es los mit, okay, Content on-Page optimieren, off-Page optimieren. Und es zog sich halt immer neben dem Hauptberuf so weiter, bis ich halt 2015 gesagt habe, okay, ich mache das jetzt mal als Freelancer. Und in der Zwischenzeit war ich ja auch dann Fahrlehrer geworden.

Deswegen konnte ich dann auch so ein bisschen in die YouTube-Welt mit einsteigen, wo dann auch YouTube-SEO mit verbindet. Und 2017 habe ich gedacht, okay, ich wechsle jetzt endgültig den Beifahrersitz zum Bürostuhl und bin dann halt wirklich eine Agentur-SEO geworden und bin jetzt letzten Endes bei SIX gelandet, weil ich halt auch Autos sehr liebe. Liegt halt auch sehr nah, wenn man mal Fahrlehrer war.

Und das ganze Thema Mobilität wurde mir schon früher ans Herz gelegt. Und deswegen war das ein guter Match.

[Swantje Grossert] 
Ja, schöner Faden, der sich da durchzieht eigentlich. Du hast ja dann sozusagen schon einige Entwicklungen in der SEO mitgemacht. Wenn ich dich jetzt fragen würde, als kompletter Neuling in dem Bereich oder auch jemand, der gar keine Ahnung hat, wo stehen wir denn da aktuell eigentlich?

[Benjamin Szturmaj] 
Boah, also aktuell stehen wir gerade auf dem, man könnte sagen, am Anfang eines großen Umschwungs. Ich sage mal, SEO war ja jahrzehntelang das Optimieren auf Keywords, die der User auch so häufig eingegeben hat und hat sich auf Keyword-Tools verlassen, wie das Suchvolumen ausgespucht haben. Bei einem Suchvolumen hat man sich orientiert, um Content für seine Website zu erstellen.

Und das ändert sich gerade eben, dass man halt nicht mehr auf diese kurzen 1, 2, 3 Wörter höchstens lange Keywords sich fokussiert, sondern der User sich umstellt auf eine Konversation. Das ist, finde ich, der größte Umschwung, der gerade eben passiert, dass halt nicht mehr ein oder zwei Wörter vorkommen, sondern ganze Sätze, die komplett anders verstanden werden können, als es vorher der Fall war. Das ist so der größte Umschwung gerade eben, den ich auch selber bemerke.

[Swantje Grossert] 
Ja, da sind wir schon ganz schön tief drin in der Thematik. Nochmal kurz zu den Grundlagen vielleicht. Genau, wir hatten oder kannten bisher die klassische Suchmaschine, sage ich mal so, dann können wir gerade in Google, wenn wir uns darauf einmal fokussieren, den AI-Overview beobachten, dass da schon gute Antworten vorgefertigt werden.

In Zukunft soll der AI-Mode ausgerollt werden oder in den USA ist er das auch schon. Kannst du da ganz kurz einen Einblick reingeben, was das eigentlich alles bedeutet und was da für Unterschiede bestehen?

[Benjamin Szturmaj]
Gerne. Also ich sag mal AI-Overviews, das kennen wir ja hier in Deutschland schon, ist im Prinzip eine AI-Zusammenfassung der verschiedenen Webseiten, die zwischen Seite 1, manchmal auch Seite 2 und 3 ranken, je nachdem, wie der Algorithmus da gerade eben lustig ist. Auf jeden Fall nimmt halt der Googlebot den Content aus den Webseiten raus und fasst ihn kurz und knackig zusammen.

Manchmal kürzer, manchmal länger. Es kann auch durchaus vorkommen, dass die AI-Overviews die ganze Seite fast einnehmen, wenn man das ausklappt. Das ist natürlich für den User total toll.

Also ich kenne sehr viele, auch aus dem privaten Freundeskreis, die sagen, dieses AI-Overview ist total Hammer. Ich muss mich nicht mehr durch Cookie-Banners durchspülen und tausenden von Ads auf der Webseite und tausenden selbst spielenden Videos, sondern ich habe sofort die Antwort. Und das ist auch so das, wo die Reise hingeht, dass viele User eine Antwort haben wollen und nicht erstmal tausend Banner scrollen und so weitermachen.

Die Steigerung davon ist natürlich dann der AI-Mode. Kann man sich so vorstellen, der GPT, der das schon mal verwendet hat, auf die Google-Suche runtergebrochen, sage ich mal, für den normalen User, sodass dieser halt auch längere Fragen stellen kann. Präzisere Fragen, ausdrückliche Fragen, ausdrücklichere Situationen, sodass man halt nicht mehr sagt, was weiß ich, reise Amerika, sondern sagt, plane mir einen Roadtrip in Las Vegas im Juni für drei Wochen für vier Personen in einem großen Cabrio.

Also da geht die Reise halt hin. Und das ist so das, was gerade eben mit AI-Overviews anfängt und mit AI-Mode das Ziel ist.

[Swantje Grossert] 
Ja, also es hört sich ja nach einem ziemlichen Silbertablett an, was man als Nutzerin dann sozusagen präsentiert bekommt. Wie können sich denn Unternehmen eigentlich darauf einrichten? Du hattest vorhin schon die Keywords erklärt ein bisschen, auf die man bisher so sehr fokussiert war und teilweise ja auch noch ist.

Was kann man da noch tun?

[Benjamin Szturmaj]
Was ich Unternehmen grundsätzlich empfehlen kann, ist immer zu überlegen, was fehlt auf meiner Webseite über mein Produkt? Was nehme ich vielleicht als selbstverständlich wahr? Und was fehlt noch auf meiner Webseite?

Weil jetzt durch diese längeren Prompts, durch diese längeren Suchanfragen, können natürlich auch detailliertere Fragen entwickelt werden, die vielleicht auf der Webseite gar nicht abgedeckt werden. Da gab es ein gutes Beispiel von einem anderen SEO, der hatte zum Beispiel query gestellt, welche Brand ist die beste Brand, um umweltverträgliche Jeans zu finden. Und in den Google-Suchergebnissen kamen komplett andere SEO-optimierte Suchergebnisse bei aus, wo natürlich der eigentliche Gedanke dieses Nachhaltigen überhaupt gar nicht auf der Webseite vorkam.

Während die eine Brand, die dann JGPT vorgestellt hat, auf ihrer Webseite komplett diesen Umweltgedanken von dem Sourcing über der Wassereinsparung komplett auf der Webseite erklärt hat. Und das kann jetzt halt JGPT und die ganzen AI-Modes und anderen Tools viel besser verstehen, diesen Kontext dahinter. Um das jetzt auch mal vielleicht auf unsere Marke umzumünzen.

Wenn jetzt eine Familie in den Urlaub fährt und die brauchen einen Kindersitz. Wenn man Familienvater oder Mutter ist, dann kennt man das. Es gibt viele Kindersitze.

Das ist eine Riesenmarkt, Kindersitze zu haben. Es reicht nicht mehr zu sagen, wir haben einen Kindersitz. Habt ihr eine Babyschale?

Habt ihr einen Kindersitz für vierjährige bis sechsjährige Kinder? Oder habt ihr nur so einen Kids-Booster, der für Kinder bis zehn, bis zwölf gedacht ist? Man muss das jetzt viel ausführlicher erklären, um das natürlich auch an den Kunden zu bringen, der das vielleicht gar nicht so meint, aber die AI das so versteht und dann auch sucht.

Das ist so etwas, worüber man vielleicht anfangen könnte als Unternehmen.

[Swantje Grossert]
Jetzt könnten Unternehmen auf die Idee kommen, dann schreiben wir ellenlange Texte über wie Kindersitze für Neugeborene bis hin zum, ich weiß gar nicht, bis zu welchem Alter man verpflichtet ist, einen Kindersitz zu haben. Ist das die Lösung, dann ewig lang zu schreiben?

[Benjamin Szturmaj]
Ich sage es mal so, am besten ist es immer so lang zu schreiben, wie es notwendig ist. Wenn man jetzt natürlich einen Online-Shop hat, der Babyschalensitze verkauft, dann ist es etwas anderes wie jetzt zum Beispiel SIX, wenn man ein Auto mietet und man braucht einfach nur einen passenden Sitz für eine Woche. Dann reicht es zu sagen, wir haben hier einen Sitz in der Größe für dieses Alter, für diese Körpergröße, den haben wir.

Wenn man aber natürlich jetzt in einem Online-Shop ist, der Babyschalensitze als Hauptmerkmal verkauft und die haben zehn Stück davon, dann muss man natürlich auch die unterschiedlichen Merkmale davon etwas ausführlicher erklären. Im Prinzip sollte man nach wie vor für den Menschen schreiben, aber man sollte es nicht gekünstelt in die Länge ziehen. Das braucht man nicht mehr.

[Swantje Grossert] 
Aus dem Content-Bereich und das ist ja auch super eng mit der SEO verknüpft, ist ja schon lange eigentlich auch der Tenor. Denkt vom Nutzer aus, schreibt auch gut zu euren Produkten, wofür sind die nützlich, was sind die Vorteile. Das ist ja im Prinzip schon das, was empfohlen wird.

Ist es trotzdem etwas anderes, jetzt für die KI-Suche sozusagen zu schreiben?

[Benjamin Szturmaj] 
Nicht unbedingt. Man kann durchaus die Vorteile hervorheben. Vor allem, wenn die Nutzer natürlich dann fragen, was sind die Vorteile dieses Sitzes, dann macht sich das AI natürlich auch sehr einfach und sagt, das bestehen wir und copy-pastet da die raus.

Deswegen kann man natürlich das definitiv einschreiben. Es ist auch schon fast eine Art der Manipulation der AI, kann man schon fast sagen, wenn man das dann so hervorhebt. Es ist die Frage, was der User dann natürlich auch eingibt.

Das ist auch der Gedanke mit den Produkten komplett von A bis Z ausschreiben. Man weiß momentan noch nicht, was der User eingibt. Man kann es schon sehen in der Search-Konsole, wenn man ein Produkt in der USA hat, dass die Anzahl der Queries, die länger als 5-6 Wörter sind, mit der Einführung von AI-Mode durchaus gewachsen sind.

Das ist jetzt natürlich kein riesiger Sprung nach wie vor, aber man sieht schon, dass es da ein Wachstum gibt. Dementsprechend macht es Sinn, die weiteren Facetten des Produkts durchaus zu durchleuchten und vorzustellen.

[Swantje Grossert] 
Du hast ja gerade gesagt, man weiß nicht, wie der Nutzer Fragen eingibt. Noch nicht. Das wird ja auch alles getrackt.

Sicherlich kann man das irgendwann nachvollziehen und auch in Zahlen abbilden. Wie können Unternehmen auf der anderen Seite wissen, wie zum Beispiel die KI ihre Informationen findet?

[Benjamin Szturmaj] 
Was ein Unternehmen definitiv bereits jetzt schon machen sollte, ist, sich die Serverlogs genauer anzusehen. Da kann man ja zumindest eindeutig sehen, auf welcher Webseite wurde wie oft von welchem Suchbot zugegriffen. Da ist es auch technisch immer interessant, wenn eine Agentur reinkommt oder ein neuer Inhouse-CEO, dann ist man ganz froh, wenn es dann Serverlogs gibt.

Das haben noch viele Unternehmen nicht verstanden. Man kann mit der Analyse davon schon einen Indikator sehen, gibt es eine Seite, die häufiger aufgerufen wurde, als der Durchschnitt, die jetzt immer nur gecrawlt werden. Dann hat man schon einen Indikator, diese Seite ist thematisch häufiger gesucht, den AI-Bots von Chat-GPT, aber auch natürlich von Googles AI-Bots zum Beispiel.

Dann kann man auch mit dem Google-Bot Extended sehen, was es da in Zukunft drauf gab.

[Swantje Grossert] 
Danke dir. Ich wollte jetzt nochmal auch zurückkommen zu wir sind von der Babyschale gekommen. Das ist ein klassischer B2C-Bereich, würde ich sagen.

Es gibt ja immer eigentlich auch Unterschiede zum B2B-Bereich. Hast du da Erfahrung oder glaubst du, dass es da auch Unterschiede geben wird, in der SEO vorzugehen?

[Benjamin Szturmaj] 
Im B2B-Bereich ist es jetzt schon sehr schwierig, wenn man mit den Keyword-Tools arbeitet, dass das Suchvolumen zwischen 0 und 10 ist. Das ist natürlich immer so ein bisschen Guesswork, was der Kunde da suchen könnte. Das wird natürlich dann mit den längeren Queries und Prompts nicht einfacher, da ein zielgenaues Produkt herauszufinden, ein zielgenaues Content-Piece, was alles abdeckt.

Da muss man auch hier wieder überlegen, wonach könnte jemand suchen, der mein Produkt braucht und habe ich auch alle Facetten abgedeckt meines Produktes, um halt auch da B2B-Abfragen abzuschöpfen. Einen Unterschied zum B2C-SEO wird es 100% nicht geben, aber es ist wie beim klassischen SEO, beim B2C- und B2B-SEO. Die Suchanfragen sind halt anders und die Customer Journey ist unter Umständen auch eine etwas andere als beim B2C-SEO.

Auch da muss man halt überlegen, welche könnten das sein und ruhig mal ein bisschen ausführlicher auf der Seite verschiedene Facetten erklären als vorher, weil wenn da ein B2B-Kunde reinkommt, der vielleicht mit einer superlangen Prompt jetzt versucht was zu finden, was zu ihm passt, dann kann halt AI-Mode oder Chat-GPT dann, wenn es im Internet danach sucht, und das macht es ja mit teilweise 10, 20, 30 Suchbegriffen gleichzeitig, dass man das dann halt auch gefunden hat.

[Swantje Grossert]
Wir hören ziemlich oft auch so die Bedenken, dass die Seiten nicht mehr geklickt werden. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass die Impressions steigen oder man kann ja auch nachvollziehen mittlerweile, dass die Seiten durchaus in den AI-Overviews auftauchen. Jetzt ist ja aber das Ziel natürlich von Unternehmen auch die Nutzer auf ihre Seite zu bringen, damit sie dort konvertieren oder mindestens sich dort ein bisschen orientieren, über die Seite navigieren.

Was macht man da, wenn am Ende Google die ganzen Antworten liefert?

[Benjamin Szturmaj]
Man muss sich eines bewusst machen. Man wird diesen Status quo nicht verändern können, dass der Klick auf die Webseite für diverse Teile des Funnels einfach nicht mehr da sein wird. Also dieses Top-of-the-Funnel, ich hole mir jetzt ganz viele Klicks auf die Webseite, das muss man sich wohl oder übel leicht abschminken.

Ja, natürlich wird es in der AI-Overview irgendwo dargestellt, dass deine Seite als Quelle zitiert wurde und da fokussiert man sich ja als CEO drauf, oh, wir müssen da unbedingt zitiert werden. Am Ende des Tages ist natürlich die Frage, hat der Kunde was davon, nimmt er das überhaupt wahr? Ich würde ganz klassisch im Marketing-Deutsch sagen, I doubt it.

Deswegen der Top-of-the-Funnel, ja, man sollte ihn nicht vernachlässigen, um eine Relevanz im Google-Algorithmus zu behalten, weil es hat sich ja auch gezeigt, für Bottom-of-the-Funnel wird natürlich unter Umständen auch die Google-Suche verwendet. Wenn man da nicht rankt, dann hat man auch nichts gewonnen. Deswegen der Content ist schon wichtig, auch für klassische Webseitenbesucher, die wird es nach wie vor geben.

Aber da halt jetzt Neukunden zu generieren, wird schwieriger, sagen wir mal so mit Top-of-the-Funnel. Das ist leider eine Sache, die sich nicht verändern wird und man sollte sich jetzt eher auf Middle-of-the-Funnel und Bottom-of-the-Funnel fokussieren, weil da müssen die Leute ja natürlich nach wie vor die Webseite besuchen und das ist der wichtige Punkt jetzt.

[Swantje Grossert] 
Kannst du für unsere Hörerinnen und Hörer nochmal ganz kurz Top-Middle- und Bottom-of-the-Funnel erklären?

[Benjamin Szturmaj] 
Also wenn man jetzt, sag ich mal, ins Mietwagen beschäftigt, jemand möchte in den Urlaub gehen, dann ist ja Top-of-the-Funnel, also man ist am Anfang der Reise und sagt, man möchte im Sommer Urlaub planen. Und das ist jetzt okay, man sucht sich ein Land aus. Wenn man sich ein Land ausgesucht hat, sucht man sich ein Flughaus oder das Reisetransportmittel, was man braucht.

Es ist die Frage, ob man überhaupt einen Mietwagen haben möchte. Idealerweise natürlich immer ja. Und jetzt geht man in den Funnel weiter nach unten und kommt in den Middle-of-the-Funnel an und sagt, okay, ich habe jetzt mein Urlaubsland gefunden, das ist Sizilien, ich fliege von München nach Palermo, möchte aber an die Südwestküste von Sizilien, komme da mit dem Zug überhaupt nicht so gut hin, da brauche ich einen Mietwagen.

Jetzt ist man im Middle-of-the-Funnel angekommen und sucht sich jetzt einen Mietwagen aus. Jetzt ist natürlich die Frage, welchen Mietwagen. Ich brauche ein Cabrio, weil es ist im Sommer, wir sind zu zweit, wir brauchen nicht so viele Sitze, wir brauchen ein Cabrio für zwei Wochen.

Jetzt zieht man natürlich in die Google-Suche ein, Sizilien, Palermo, Cabrio, zwei Wochen, Juli 2026. Dann ist man natürlich am Bottom-of-the-Funnel angekommen. Jetzt ist man kurz davor, die Mietwagen auszusuchen und dann zu buchen.

Das sind die verschiedenen Schritte des Funnels, des Trichters, wie es auf Deutsch auch heißt. Das macht sich zum Ende immer weiter zu.

[Swantje Grossert]
Danke für die Erklärung nochmal. Und jetzt diesen Middle-of-the-Funnel zu treffen, auch da wieder die Frage, wie denn?

[Benjamin Szturmaj] 
Was sich natürlich gezeigt hat, wenn man AI-Overviews hat oder AI-Mode, greifen natürlich auf die klassischen Suchergebnisse, also auf die Seite 1 Ergebnisse zu. Was sich auch gezeigt hat, ist, dass diese AI-Overviews und AI-Mode-Ergebnisse stark schwanken. Da hat sich eine schlechtere Konsistenz gezeigt als in den klassischen 10 Blue Links, also in den 10 Romanen Links.

Und da natürlich in die AI-Overview reinzukommen, ist eine Sache, die meistens klassisches SEO ist. Das ist natürlich einer der Punkte. Aber je weiter man natürlich zum Bottom-of-the-Funnel rutscht, desto mehr kommen auch die anderen Quellen ins Spiel, die nicht mehr, sage ich mal, auf der eigenen geownten Domain sind, sondern vielleicht auch so Sachen wie YouTube, Instagram, TikTok, Reddit, etc.

Weil je weiter man in dem Bottom-of-the-Funnel rutscht, geht es um die Entscheidung. Und sobald man sich entscheiden muss, desto mehr Fragen stellt man vielleicht. Und dann ist natürlich die Frage, wie ist man auf den anderen Plattformen?

[Swantje Grossert] 
Das heißt im Prinzip, in der Suchmaschine aufzutauchen, ist schon alleine deswegen wichtig, damit man auch in den AI-Overviews oder im AI-Mode auftaucht. Zusätzlich sollte man andere Kanäle auch noch bedienen, um eine möglichst breite Zielgruppe auf unterschiedlichen Arten und Weisen zu erreichen, dort an den Schmerzpunkten einmal anzuknüpfen und so sozusagen die Aufmerksamkeit zu gewinnen und am Ende auch noch mehr Sichtbarkeit zu generieren.

[Benjamin Szturmaj]
Absolut. Das macht ja Sixt auch ganz gut auf den verschiedenen TikTok-Kanälen, auf Instagram, da sind sie ja auch sehr aktiv. Und das zeigt sich auch, dass diese Multimodalität auch für die Suchergebnisse immer wichtiger sind, weil der eine liest sehr gerne, der Nächste guckt aber lieber ein Video, der Nächste guckt lieber ein Bild, der Nächste möchte gerne einen Podcast hören und dementsprechend möchte Google das auch den User liefern.

[Swantje Grossert]
Das sind ordentliche Aufgaben für Unternehmen, die sich vielleicht bisher nur auf die Website bezogen haben. Wir sind auf die Rankings zu sprechen gekommen, dass die Klicks abnehmen. Welche KPI werden entscheidender oder auf welche sollten Unternehmen oder vielleicht auch Agenturen, die da arbeiten, zunehmend achten?

[Benjamin Szturmaj]
Worauf man, wie du schon sagtest, Klicks nehmen ab. Das ist eine Realität, mit der man leben muss. Sich nur noch auf Klicks zu fokussieren, ist nicht mehr so richtig.

Impressionen sind dann schon wichtiger geworden. Das war die Metrik, die man als SEO ein bisschen verhasst hat und gesagt hat, die Impressionen sind hochgegangen und der Sitelink von der Brand ist kaputt gegangen. Aber die Impressionen sind eine Metrik, die man jetzt doch genauer unter die Lupe nehmen sollte, vor allem für Queries, die auch länger sind.

Vor allem mit der Einführung von AI-Mode wird das definitiv wichtiger. Man kann es in der Search-Konsole auch sehr gut machen. Man kann mit einem Regex-Befehl sagen, die Prompts und Queries, die länger als fünf Wörter sind, sechs Wörter sind, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf.

Da gibt es teilweise richtig lange Queries, die jetzt auf einmal in der Search-Konsole auftauchen. Dass man sich auch die ein bisschen genauer anguckt. Das ist eine Metrik, keine KPI, aber ein Punkt, den man als SEO genauer angucken würde.

Was dann natürlich ein wichtiger Punkt KPI ist, sind die Conversions, die durch SEO-Traffic erzeugt werden. Wobei man auch da ein bisschen gucken muss, ist es vielleicht doch ein bisschen durch den Direct-Traffic gestiegen. Das kann durchaus auch passieren, dass die Leute irgendwo auf der Reise entlang in AI-Mode lesen.

Hey, SIX ist eigentlich eine ganz coole Autovermietung. Und am nächsten Tag machen sie das Fenster auf und tippen oben in die Adresse. Da muss man jetzt ein bisschen gucken, aber dieses klassische Klick durch Google SEO und Conversion muss man ein bisschen mehr mischen.

Es ist leider nicht mehr so klar, wie es mal war.

[Swantje Grossert] 
Was du gerade auch erklärt hast, das zeigt ja eigentlich auch ganz gut, dass auch Nutzerinnen momentan zwar das eine bevorzugen, aber immer noch auf das andere zurückgreifen. Zum Beispiel, sie lesen was im AI-Overview und nutzen trotzdem die klassische Google-Suche, um dann gezielt zum Beispiel nach Marken zu suchen, nach konkreten Angeboten.

[Benjamin Szturmaj] 
Wie gesagt, das Nutzerverhalten dauert, bis es sich verändert. Das passiert nicht von heute auf morgen. Das kann zehn Jahre dauern, bis sich der Mensch an irgendwas wirklich 100 Prozent gewöhnt hat.

Ich kann mich noch an die Anfänge von Suchmaschinen erinnern. Da wussten die Leute nicht, was sie suchen sollten. Die haben dann einfach Fußball eingegeben, wenn sie Fußball gucken wollten.

Das war nicht Spiel heute in München. Das waren noch so total unbekannte Begriffe. Das dauert, bis sich die Leute von Fußballspiel heute München auf die höchsten Wahrscheinlichkeiten beim FC Bayern München das Tor zu schießen, einzugeben.

Das dauert, bis sich das so angepasst hat. Aber man kann sich jetzt schon drauf einstellen.

[Swantje Grossert]
Das dauert also zehn Jahre, wir sagen mal die Karriere.

[Benjamin Szturmaj] 
Ja, das ist ein Extrembeispiel. In fünf Jahren kann es auch schon sein. Chat-GPT hat ja 2022, 2023 überhaupt richtig angefangen.

Jetzt kommt ja der AI-Mode. Man munkelt, dass es ja auch schon mal Default sein könnte in der USA. Also dass es nicht mehr die klassische Google-Suche gibt, sondern AI-Mode Standard.

Verständlich, die ersten Studien haben ja auch gezeigt, nur zwei bis fünf Prozent der User verwenden es überhaupt, den AI-Mode. Deswegen möchte ja auch Google gerne, dass da die Leute das mehr Default verwenden. Dann kann sich das, wenn die Leute dazu gezwungen werden, natürlich auch schlagartig verändern.

[Swantje Grossert] 
Ja, aber genau so ein Trugschluss besteht im Prinzip ja auch über die Nutzung von Chat-GPT oder KI anderen generativen AI zur Suche. Das ist ja auch tatsächlich nur ein verschwindend kleiner Prozentteil, die das aktiv nutzen. Also klar, es wird immer mehr.

Ich persönlich beobachte das auch viel in meinem Umfeld, dass mittlerweile direkt, ich frage Chat-GPT, ich denke auch eigentlich schon gar nicht mehr so groß selber drüber nach. Und trotzdem ist es ja wahrscheinlich noch mal was anderes, wenn es um transaktionale Inhalte geht, wo ich tatsächlich ein Angebot brauche, es vielleicht auch um speziellere, nischigere Themen geht, wo ich vielleicht auch noch mal mehr überprüfen sollte, ist das richtig, was mir da ausgegeben wird.

[Benjamin Szturmaj]
Man kennt es ja auch als SEO, wenn man jetzt die beste Pizzeria in einer fremden Stadt sucht, tendiert man vielleicht auch dazu, immer noch Google Maps zu verwenden oder vielleicht auch TikTok, weil man halt die echten Erlebnisse sehen möchte. Und da ist ja Chat-GPT zum Beispiel noch abgeschlagen. Da werden noch Telefonnummern mit einer Plus-1-Vorwahl vorgeschlagen, weil irgendwie die das nicht gecheckt haben, dass man in Deutschland ist und all so ein Kram.

Und wie gesagt, der AI-Mode könnte da spannend werden, weil Google halt die größte Datenbase hat. Also vom Algorithmus her über Google Maps sind die da wirklich sehr, sehr gut vorbereitet. Und dementsprechend könnte ich mir auch vorstellen, dass da dann Chat-GPT plötzlich doch nicht mehr so interessant wird, wenn AI-Mode genauso gute Ergebnisse liefert.

Dann ist es auch kostenlos. Ich kann viel bezahlen für den Pro-Mode von Chat-GPT, weil sie denken, dann kommen bessere Ergebnisse. Und das ist es dann halt auch.

[Swantje Grossert] 
Es ist echt super abhängig von der Nutzung des Tools. Also ob es sich lohnt, zu investieren oder vielleicht doch die Standard-Variante zu lassen. Okay, also es geht rasant voran.

Es sind ungefähr 10 Minuten. Täglich kommen neue News auf den Markt, was man alles beachten sollte, welche Tools es gibt. Das ist ja sowieso im Überfluss scheinbar.

Wie hältst du dich denn da eigentlich auf dem aktuellen Stand?

[Benjamin Szturmaj]
Um auf dem alle raktuellsten Stand zu bleiben, ist es am einfachsten, selbst zu testen. Weil man ist sonst immer nur der Follower. Also wenn man halt News irgendwo liest, dann hat es halt jemand anders schon ausprobiert.

Wenn man aber wirklich die News sein möchte, muss man es halt selbst ausprobieren. Und das ist so eigentlich das, was ich am liebsten mache. Man hat halt seine Domains als SEO, mit denen man rumspielt, mit denen man mal Sachen ausprobiert und dann halt mal guckt, okay, wenn ich jetzt weißen Text auf weißen Text mache, was macht dann der AI-Bot, was macht dann der Google-Bot?

Da muss man halt mal ein paar Sachen ausprobieren. Klar, natürlich kann man sich in der SEO-Welt über diverse Blogs, die man halt so kennt, Search Engine, Land, etc., pp., immer auf dem laufenden Halt, was so als Neuestes aus Amerika kommt. Auf LinkedIn bin ich auch immer gerne unterwegs.

Malte Landwehr, was postet, das ist am meisten spannend. Die kann man sich jetzt auch mal durchlesen. Und ansonsten aus der AI-Welt gibt es auch Unmengen an Podcasts und so weiter und Webseiten, die man sich anschauen möchte.

Aber das beste Wissen ist immer noch das, was man selbst ausprobiert hat, weil es ist auf einen selbst zugeschnitten, auf die eigenen Kunden zugeschnitten. Und es macht dann auch am meisten Spaß, wenn man sofort die Ergebnisse hat und sieht, ob es was bringt oder nicht. Und die Mischung aus dem allen, da halte ich mich auch für laufend.

[Swantje Grossert]
Du hast gerade als Kanal auch LinkedIn erwähnt. Da kursiert ja auch extrem viel. Ich glaube, es kann auch zu extremer Verunsicherung führen.

Was muss ich jetzt eigentlich machen? Muss ich mich rein auf KI konzentrieren? Und dieses SEO ist im Prinzip schon völlig obsolet.

Was würdest du denn noch mal sagen zu der Frage? Ist SEO jetzt tot? Also können wir da jetzt so einen Grabstein draufstellen?

[Benjamin Szturmaj] 
Nein. Ich würde sagen, die Antwort ist nein. Also das SEO, wie man es kennt, ist tot oder es entwickelt sich weiter oder es entwickelt sich neu.

Ich sage es mal so, der SEO, der jetzt weiterhin immer noch Keyword-Listen durchgeht, einen Text mit 300 Wörtern und einer Keyword-Dichte von 3% schreibt und das jetzt noch die nächsten Jahre weitermachen wird, der wird es immer schwieriger haben, da wirklich Top-Rankings zu erhalten. Wenn der sich jetzt anfängt, auf technisches SEO zu fokussieren, dass die Seite vernünftig gecrawlt gelesen werden kann, ist er schon mal einen Schritt weiter. Wenn er jetzt noch guckt, der Content auf meiner Seite hat jetzt vielleicht nicht nur Keywords mit 1000 Suchvolumen pro Monat, aber es erklärt ein Produkt von A bis Z, dann ist er schon mal auch einen Schritt weiter.

Und wenn er dann noch überlegt, was will der Kunde eigentlich? Was macht der Kunde eigentlich? Dann ist er ganz weit vorne.

Wie gesagt, dieses SEO-Feld erweitert sich gerade eben. Also um als SEO wirklich weiter vorne zu bleiben, muss man sich weiterentwickeln. Es führt keinen Weg dran vorbei.

Aber dieses klassische SEO, wie man es bis jetzt immer gemacht hat, ist rot. Aber es kommt ein SEO 2, was halt ein bisschen schneller läuft, ein bisschen mehr Wissen haben muss und halt auch eine größere Bubble um sich herum hat, die weitere Felder abdeckt, als das klassische SEO. Seo ist schon, seit ich SEO mache, tot.

Und jedes Jahr kam hier Voice Search raus, dann war SEO auch schon wieder tot. Deswegen ist SEO ständig tot.
Aber um nochmal das Thema auch LinkedIn zurückzugreifen, da gibt es momentan zwei Felder.

Die einen sagen, das sind die klassischen SEOs, alles bleibt so wie es ist und die andere Seite sagt, SEO ist tot, GEO ist der King und ich finde, der Mittelweg GEO, ja gibt es, ist halt dieses Generated Engine Optimization, wird wichtiger, aber es basiert auf gutes SEO und es geht halt in Hand in Hand und das ist so, finde ich, wie SEO weiterlebt.

[Swantje Grossert] 
Eine Frage ist mir jetzt doch nochmal aufgeploppt. Wenn jetzt Unternehmen komplett vor der Frage stehen, ja was wollen denn Nutzer von uns wissen und die haben jetzt nicht gerade unbedingt Zugriff auf Tools wie jetzt SEO-Experten, die nutzen, was empfiehlst du diesen Unternehmen, die einfach sagen, irgendwie weiß ich, ich muss die Nutzer ansprechen, aber ich kenne absolut nicht deren Probleme und ich weiß auch gar nicht, welche Fragestellungen die haben.

[Benjamin Szturmaj] 
Man kann beim Customer Support anfragen, wenn man da wirklich noch nie richtig zugehört hat, wäre das so der erste Schritt, um genau zu fragen, welche Fragen kommen häufig vor, welche Fragen sind selten, aber interessant, da kann man vielleicht auch was daraus ausarbeiten. Da ist ja die eigene Datenbase vorhanden und da sollte man anfangen. Klar, man kann jetzt, wenn man wirklich ganz früh anfängt und noch nicht so viel Customer Support hatte, sofort jeden Kunden fragen, wie haben sie uns gefunden, welche Gedanken sind ihnen da vorher durch den Kopf gegangen, bevor sie uns überhaupt gefunden haben.

Da vielleicht so ein bisschen die Customer Journey auch mit abgreifen und wenn es den immer noch nicht gibt, dann fragt man vielleicht, Herr Chat-GPT, stelle dir vor, du wärst Kunde von Produkten, welche Fragen könnten dir in den Kopf aufkommen, wenn du auf der Reise zu dem Produkt bist. Das wären so die drei Schritte, die man vielleicht durchgehen könnte, um zu gucken, welche Fragen gibt es doch, die vielleicht nicht abgedeckt sind auf meiner Seite.

[Swantje Grossert] 
Super Tipp für alle Unternehmen, die da ein bisschen Unklarheit haben. Ich habe jetzt noch eine Frage für dich. Wenn du jetzt diesen Podcast suchen würdest, wie würdest du vorgehen?

Also einfach nur als interessierter Podcast-Hörer?

[Benjamin Szturmaj] 
Also wenn ich als interessierter Podcast-User diesen Podcast suchen würde, müsste ich ja ein allgemeines Interesse an AI-Overviews oder AI-Mode haben und da würde ich vielleicht bei Google suchen, Google AI-Funktionen, wie da reinkommen oder wie ranken oder wie funktioniert das, sowas in der Art hätte ich vielleicht geschrieben. Oder in eurem Fall für B2B, könnte man das vielleicht auch noch dazu schreiben, wäre das vielleicht so mit dem Zusatzbegriff Podcast natürlich am Ende eine Möglichkeit, um diesen Podcast zu finden. Man möchte ja einen Podcast finden.

[Swantje Grossert] 
Ja, dann gucken wir mal, ob wir am Ende diesen Titel auch so wählen für diesen Podcast. Hast du noch Tipps, die du noch mitgeben würdest, die jetzt in den letzten Minuten nicht gefallen sind, die aber vielleicht hilfreich werden könnten?

[Benjamin Szturmaj]
Man sollte vielleicht, wenn man schon an seiner Webseite arbeitet, das Thema strukturierte Daten auf jeden Fall mitnehmen. Es ist häufig eine einmalige Aufgabe, man setzt das technisch einmal auf und idealerweise wird es automatisiert erstellt. Es hilft den Bots, das Ganze besser zu verstehen, vor allem wenn das Rendering der Seite vielleicht nicht so super-ultra-perfekt klappt, kann es unterstützen, wirken, wobei meine Tests gezeigt haben, dass es nicht zwingend funktionieren muss.

Deswegen ist technisches SEO nach wie vor sehr, sehr wichtig, dass die Seite auch für den Computer, für den Bot exzellent lesbar ist. Es ist wirklich wichtig, dass es exzellent verstanden wird und lesbar ist. Wenn das schon da ist und dann noch guter Content draufkommt, hat man wirklich schon eine sehr, sehr gute Grundlage, um für alle Algorithmen und Suchmaschinen verständlich zu sein.

[Swantje Grossert]
Super, danke schön.

[Benjamin Szturmaj]
Das wäre so mein Tipp, den ich wirklich jedem mitgeben würde. Klar, dann wie gesagt, den Content wirklich bei dem eigenen Produkt anfangen, das ist wirklich die komplette Erklärung und von da aus geht die Reise dann weiter.

[Swantje Grossert]
Okay, also man hat eine sehr gute Basis mit einem schönen technischen SEO mit ordentlichen strukturierten Daten, aber vor allem mit Content, der sich an den Nutzerfragen orientiert. Ich denke, damit ist eine ganz gute Basis tatsächlich da für die Suchen, wo auch immer und wo auch immer sie uns hinführen werden. Was glaubst du, wie suchen wir in fünf Jahren?

[Benjamin Szturmaj]
Spannend. Ich denke, was passieren wird, und das kündigt sich ja gerade eben so an, bei Android ist es ja schon so, bei Apple soll es ja auch so kommen, dass die AI alles weiß, was auf deinem Smartphone passiert. Hört sich ein bisschen gruselig an, aber am Ende ist es vielleicht für den User ganz spannend.

Wenn man zum Beispiel weiß, dass man im Kalender drinsteht, dann und dann habe ich Urlaub und die AI weiß, hey, du hast hier tausende Fotos von dir, deiner Frau und zwei Kindern, dann weiß ich, dass du sehr wahrscheinlich ein Auto brauchst, was ein bisschen größer ist. Und die AI weiß auch, hey, du hast schon Flugtickets gebucht und du fängst an daran zu denken, einen Mietwagen zu brauchen, dann ist alles schon dahingehend optimiert, dann tippt man nur noch Mietwagen ein, dann fragt dich die AI, brauchst du den für den Urlaub, den du dann und dann geplant hast, für deine Familie von vier Personen, für den Flug nach Palermo, dann wird das, glaube ich, stark verkürzt, was man nur noch eingeben muss.

Also diese ganze Journey, die der User hat, wird immer mehr Richtung Bottom of the Funnel geschoben, einfach weil die AI weiß, das bist du und das brauchst du wahrscheinlich. Und so wird sich das Ganze, denke ich, in der Zukunft verschieben, dass einige sagen, hey, meine Vorlieben sind, aber ich gehe gerne in ein veganes Restaurant und wenn ich jetzt Restaurant reingehe in München, da kommen nur noch vegane Restaurants, weil das Teil das weiß. Der Nächste sagt, hey, ich möchte aber nur Do-it-yourself-Sachen haben, also wenn ich jetzt Sachen, was weiß ich, ich brauche eine Fischfigur für meine Tochter, dann weiß es, okay, es muss jetzt nicht eine von Amazon sein, sondern es wird dann eine von Etsy beispielsweise, weil die AI weiß, ich bin doch lieber ein Fan von handgemachten Sachen.

Daher wird sich auch dieses ganze Thema mit Rankings und Suchvolumen stark verschieben und es geht dann mehr auf das Individuelle. Und auch da wieder ist es ganz wichtig, dass man alles ein Produkt von A bis Z erklärt. Wenn man mehr die Premium-Firma ist, dann macht es keinen Sinn, Hardcore-Budget-Shop-Produkte zu verkaufen, weil das wird dann die Person nicht ansprechen, weil die AI weiß, das brauche ich dem gar nicht vor die Nase zu schieben, dem interessiert das nicht.

Und so wird sich, denke ich mal, in der Zukunft das Ganze verschieben.

[Swantje Grossert] 
Und am Ende bleibt eben, wie auch jetzt und wie es auch schon vor Jahren war, der Nutzer, der einfach ein Bedürfnis hat und den wir abholen müssen und dem wir das passende Produkt, das passende Ergebnis liefern sollten.

[Benjamin Szturmaj] 
Genau, dass man natürlich auch nur das nach außen kommuniziert, was man haben möchte als Kundin und nicht versucht, alle mitzunehmen. Das wird schwieriger.

[Swantje Grossert] 
Das stimmt wohl, ja. Das kann nicht so gut gelingen. Wunderbar, ich habe gerade gar keine offenen Fragen mehr.

Ich bedanke mich, dass du tatsächlich geschafft hast, diese komplexen Dinge einfach zu formulieren, für mich zumindest. Mal gucken, was es an Rückmeldung gibt. Aber ich fand es super spannend und freue mich dann, weiter von dir zu hören.

Und danke für deine Zeit heute.

[Benjamin Szturmaj] 
Das Thema nehme ich auch ein bisschen ausführlicher in den Bund in Salzburg im November bei der SEO-Comp. Da spreche ich auch mehr über das Thema AI-Mode und AI-Reviews, wo ich auch mal die Details ein bisschen visueller natürlich auch, aber auch in der Tonspur detaillierter zeigen kann. Und wer sich dafür interessiert, ist sehr, sehr gerne gesehen in Salzburg auf der SEO-Comp.

Würde mich freuen.

[Swantje Grossert] 
Und für die, die nicht kommen, gibt es so eine Chance, das auch nochmal irgendwie zu erleben, eine Aufnahme oder so im Nachgang?

[Benjamin Szturmaj]
Es wird bestimmt auf LinkedIn irgendwas geben, so wie immer. Deswegen kann ich Ihnen empfehlen, auf LinkedIn mir zu folgen. Benjamin Sturmeier, Nachname schreibt sich SZTULMAJ, wie immer schwierig, muss ich immer so buchstabieren.

Und da kann ich mich dann halt auf LinkedIn finden. Und da werde ich bestimmt was darüber posten, wenn die Zeit kommt.

[Swantje Grossert] 
Ja, super spannend. Also Ende November, viel Erfolg dabei.

[Benjamin Szturmaj] 
Dankeschön.

[Swantje Grossert] 
Und dir erstmal noch einen wunderschönen Tag heute.

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