Der große Erfolg von IKEA liegt demnach nicht allein in dem sehr guten Marketing und den günstigen Preisen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist offenbar auch, dass man bei den Produkten von IKEA meist noch selbst Hand anlegen muss, bevor man sie nutzen kann. In unseren Köpfen löst dieser Schritt eine besondere Verbundenheit zu den Möbeln aus.
Durch den Akt des Aufbauens, so der Kern des beschriebenen Prinzips, erfahren die Möbel von IKEA bei dem Kunden eine Wertsteigerung. Die Erklärung dafür ist, dass der Aufwand, den man selbst geleistet hat, in die Bewertung mit einfließt. Somit führt der IKEA-Effekt dazu, dass Produkte oder Leistungen, die nicht von der Stange kommen, als wertiger empfunden werden - selbst, wenn sie nicht weiter individualisiert wurden.
Dieser Effekt beschränkt sich aber nicht nur auf Möbel, sondern lässt sich auf alle möglichen Produkte übertragen – auch in der digitalen Welt. Ein Beispiel dafür sind Produkt-Konfigurationen, die sich modular zusammenstellen lassen.
Im Gegensatz zu vorgegebenen Produktpaketen, mit denen man dem Kunden vermeintlich entgegen kommt, kann ein Konfigurator für verschiedene Modulbestandteile dazu führen, dass sich bei der Zusammenstellung des eigenen Produktes bereits eine Gratifikation einstellt, die das Ergebnis als wertvoller erscheinen lässt.