SXO: Das neue SEO?

Text: Sascha Prätz  

Auch wenn der Begriff Suchmaschinenoptimierung suggeriert, dass für die Suchmaschine optimiert wird, sieht die Realität heute ganz anders aus. Mehr denn je stehen die Nutzer*innen und deren Verhalten im Fokus. Hierbei spricht man von der User Experience (UX), also dem Nutzererlebnis. Wir erleben mittlerweile eine immer stärkere Verschmelzung der Bereiche SEO und UX. Hieraus ergibt sich die Abkürzung „SXO“, also Search Experience Optimization.

 

Warum ist SXO so wichtig?

Nutzer*innen informieren sich immer häufiger über Suchmaschinen. Was möchten die Suchmaschinen? Sie wollen den Usern möglichst relevante Vorschläge liefern und ihnen keine leeren Versprechungen machen. Unweigerlich sendet der User Signale aus. Sei es über die Verweildauer, die Absprungrate oder auch darüber, welches Suchergebnis von den Suchenden überhaupt angeklickt wird. Aber auch die Website sendet Indikatoren, die sich auf das Verhalten der Seite auswirkt. Stichwort Core-Web-Vitals. Lädt eine Seite schnell oder langsam? Dieser und weitere Aspekte zielen darauf ab, dass sich die Nutzer*innen auf der Seite wohlfühlen.

SXO setzt die User in den Fokus

Natürlich wertet u.a. Google klassische Onpage-Faktoren, wie Keywords oder Links. Aber auch die Umgebung muss für die Nutzer*innen stimmen. Hier ist es wie in einem Supermarkt. Wenn sich die Kund*innen nicht wohlfühlen, sei es durch fehlende Infrastruktur, unlogischen Aufbau oder unfreundliches Personal, wird auch ein hervorragendes Sortiment nicht zu einer hohen Zufriedenheit führen.

Der Weg von SEO zu SXO

Ein klassisches Ziel in der SEO war es, den User von der Suchmaschine (in Deutschland vor allem Google) auf die Website zu bringen. SXO geht allerdings noch einen Schritt weiter und betrachtet darüber hinaus das Verhalten auf der Website. Deshalb ist es unabdingbar, zu definieren, welches Ziel eine Seite erzielen soll. In der Regel soll eine bestimmte Aktion bzw. Interaktion durchgeführt werden. Sei es das Klicken eines Kontaktbuttons, ein Kauf oder ein Download. Hierbei spricht man von Conversions. Somit sollte auch immer eine Conversionoptimierung im Fokus stehen. Denn was bringen User, die nicht die gewünschte Handlung durchführen und die Seite wieder verlassen? Richtig: ziemlich wenig. Das Seitenziel wurde verfehlt.

 

Aber woran erkennt die Suchmaschine eine relevante Seite für eine bestimmte Suche?

In solch einem Fall werden mehrere Signale an die Suchmaschine gesendet: Absprungrate, Verweildauer und falls der User direkt auf die Suchmaschine zurückkehrt, die Return-to-SERP-Rate. Schon wird der Suchmaschine angezeigt, dass die Seite ggf. nicht die erwartete Relevanz hat. Auch die Ladezeit spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere im E-Commerce.

Worauf ist zu achten?

Wie schon beschrieben, ist es wichtig, ein Ziel der Seite zu definieren und eine klare Strategie zu verfolgen. Dazu ist es auch wichtig, die Suchintention der Suchenden zu kennen. Ist mein Inhalt informierend, erwarten die Seitenbesucher*innen Informationen zu einem Thema und wollen nicht zu einem Kauf gedrängt werden. Als Conversion wäre hier beispielsweise ein Download zu weiterführenden Informationen, wie einem Whitepaper, denkbar. Stehen diese, und weitere Aspekte, im Einklang zueinander, steigert dies die Relevanz. Deshalb ist ein Zusammenspiel aus inhaltlichen Aspekten und Zielrichtung der Website, entscheidend. Dazu kommt selbstverständlich noch, dass die Seite aus technischer Sicht einwandfrei sein sollte.

SXO Checkliste

  • Zieldefinition der Website: Was will ich mit meiner Seite erreichen? Sollen Leads generiert werden? Soll es zur Imagesteigerung dienen? Soll ein Kauf generiert werden?
  • Zielgruppendefinition: Wie verhalten sich meine Kund*innen? Steht ein schneller Kauf im Vordergrund oder werden detailliertere Informationen benötigt? Wonach suchen sie bzw. welche Begriffe (Keywords) verwenden sie? Welches Bedürfnis hat der User? Aber auch die Gestaltung der Seite hängt von der Zielgruppe ab.
  • Welche Suchintention liegt vor, bzw. passt diese auch zu meiner Zielsetzung der Seite? User, die eine konkrete Kaufabsicht haben, wählen sehr häufig andere Suchbegriffe als jene, die sich noch am Anfang der Customer Journey befinden und sich erst einmal informieren wollen.
  • Schreiben Sie Ihren Text für die Nutzer*innen und nicht für die Suchmaschine. Natürlich ist eine Keywordrecherche unabdingbar, um den Text gezielt zu schreiben. Allerdings sollten Sie natürlich schreiben und Keywordstuffing vermeiden. Dies merkt die Suchmaschine heute sehr gut.
  • Schaffen Sie relevanten Content für Ihre Zielgruppe und Besucher*innen der Website. Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können. Meta-Tags, H-Tags und Text auf der Seite sollten inhaltlich übereinstimmen.
  • Haben Sie Ihre KPIs im Blick. Subjektives Empfinden hin oder her. Im Fokus steht immer die Optimierung und dabei helfen Zahlen als Indikatoren. Wie entwickeln sich Ihre Absprungrate, CTR, Return-to-Serp-Rate oder Verweildauer? Haben Anpassungen Auswirkungen gehabt?
  • Durch Conversionoptimierung können Sie Zielerreichungen nachvollziehen und noch verbessern.

Autor

Sascha Prätz verstärkt seit 2020 bei digit.ly den Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Hierbei kann der studierte Betriebswirt seine umfangreichen Erfahrungen in Vertrieb und Marketing auf Kunden- und Agenturseite voll einbringen. Seine Erfahrungen sammelte Sascha zuvor sowohl in großen Konzernen, als auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Seitdem liegt Sascha eine Sache besonders am Herzen: Kundenzufriedenheit. Diese erreicht er mit Leichtigkeit durch direkten Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden.

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